19 August 2022

eigene Kartoffeln - erster Anlauf

 Kartoffeln. Des Deutschen liebstes Gemüse. Auch ich habe mich an der Kartoffeln versucht.

Leider bin ich ein bisschen verschnupft bei Kartoffeln. Ich tendiere nicht zu einer bestimmten Sorte. Denn seien wir mal ehrlich, ich habe bisher meine Kartoffeln immer im Supermarkt gekauft und da steht nicht immer die Sorte mit drauf. Wichtig war mir aber, dass es vorwiegend festkochende Kartoffeln sind. Ich mag festkochende Kartoffeln gar nicht. Ich habe jedesmal das Gefühl, die Kartoffeln seien noch halb roh. Und bei mehlig kochenden Kartoffeln  habe ich einfach nicht genug Verwendung, um ein ganzes Netz zu kaufen. Meine 1,5 - 2kg Kartoffeln, die der Discounter so im Angebot hat, halten eigentlich fur mich (Singlehaushalt) ziemlich lang. Ehrlich gesagt fangen meine Kartoffeln meistens an auszutreiben... oft erstmal nur kleine Augen, aber ich habe auch schon kleine Triebe (ca.1-4cm) abgetrennt. Sie lagern schön dunkel in einer Schublade in der Küche. Und schon mehr als einmal hatte ich überlegt, einfach eine der Kartoffeln in einen Kübel mit Erde zu setzen und abzuwarten, was am Ende dabei rumkommt.

Wie ich so bin, viel gelesen, und es wurde gewarnt, dass man nicht weiß, ob man sich mit den gekauften Kartoffeln irgendwelche Krankheiten etc. in den Garten holt. Und dann Pflanzkartoffeln garantiert angehen und wachsen würden... Und wie gesagt, bei den gekauften steht ja selten die Sorte dabei. Man will doch schon wissen, was man nun anbaut.

Also habe ich nach Pflanzkartoffeln ausschau gehalten. Vorwiegend festkochend sollten sie sein. Und weil ich keine halben Sachen mache, wollte ich sowohl Frühkartoffeln, als auch Spätkartoffeln. Zunächst hatte ich überlegt sie online zu bestellen, aber ich hab keinen Shop gefunden, der beides anbot und das in Kleinstmengen. Was brauche ich 2kg oder mehr an Pflanzkartoffeln?! Die 500g Gebinde waren aber natürlich wieder teurer... letztlich habe ich zwei Sorten im Baumarkt gefunden für jeweils 4,99€ ... Die Kosten - Nutzen Rechnung geht hier nicht so ganz auf. Als Frühkartoffeln habe ich die Amandine genommen und für die Spätkartoffeln eine Sorte namens Baltic Rose.


 

Jedenfalls Mitte April habe ich die Kartoffeln gekauft. Ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr genau, ob ich die Frühkartoffeln unmittelbar eingepflanzt habe, oder ob da nicht vielleicht 1-2 Wochen ins Land gegangen sind. Bei den Frühkartoffeln war ich ein bischen bräsig und habe die Möglichkeiten, die ein Kübel / großer Blumentopf bietet nicht sofort erkannt. Ich hatte von anhäufeln gelesen. Das kann man im Topf ja eigentlich ganz gut, indem man unten nur mäßig Erde einfüllt, die ausgetriebenen Pflanzkartoffeln einlegt und mit Erde bedeckt. Sobald das Grün austreibt oberhalb der Erde, wieder neue Erde drauf. Bis der Kübel voll ist. Bei den Spätkartoffeln habe ich das viel besser umgesetzt.

Kübel frisch mit den Setzkartoffeln bepflanzt
Die Kübel haben prinzipiell Abflusslöcher gegen Staunässe. Sie bestehen aus einem Übertopf und einem Innentopf mit vier nach innen (oben) zeigenden Fingern. In diese Finger habe ich Löcher gebohrt. Im Übertopf gibt es ein Abflussloch, bzw. Finger (Pinöpel), den man aufbohren kann und anbei ein Gummistopfen, falls man den Topf später vielleicht doch wieder in Innen aufstellen möchte.
Den Zwischenraum zwischen den Fingern im Innentopf habe ich mit Hackschnitzel aufgefüllt, darüber eine Schicht Kompost, und dann die ausgetriebenen Kartoffeln mit Bioerde abgedeckt. Bei den Frühkartoffeln, wie gesagt, war sogar noch extra Erde und dann erst die Kartoffeln. Jedenfalls sind die gewachsen wie blöd. Die Blüten waren echt hübsch.


Pro Kübel habe ich 4 - 5 ausgetriebene Kartoffeln eingesetzt. Aus einer ist definitiv nix geworden, die ist leider in der Erde gefault. Glücklicherweise hat sie die anderen nicht angesteckt. Aber natürlich waren das nicht alle Kartoffeln im 500g Beutel. Bei den Frühkartoffeln waren nachher noch 3 Stück übrig. 

Schon als ich die Pflanzkartoffeln gekauft habe, waren die Frühkartoffeln mehr ausgetrieben als die Spätmartoffeln. Die Frühkartoffeln sind auch oberirdisch deutlich mehr gewachsen als die Spätkartoffeln, die auch so langsam anfangen das Laub welken zu lassen, obowhl ich sie immer wieder gegossen habe.

Im links im Vordergrund die Frühkartoffeln mit zarter Blühte


Die Frühkartoffeln habe ich gestern geerntet. Ich habe leider die Kartoffeln, die ich eingesetzt habe nicht gewogen. Aber ich hatte eine Ernte von 547g. also ein bischen mehr rausgekommen, als ich wortwörtliche reingesteckt habe.

Frisch geerntete Kartoffeln
Wiegen der Ausbeute


Und aus einer Laune heraus, habe ich die Reste der Pflanzkartoffeln noch mal betrachtet, und festgestellt, dass die Triebe noch sehr Kräftig waren, die Kartoffeln selbst aber langsam anfingen sehr schrumpelig zu werden. Ich habe heute morgen dann einfach mal beschlossen, diese ebenfalls einzupflanzen. Mal sehen, ob da noch was draus wird. Es waren nur noch, wie gesagt, 3 Stück übrig. Und ich habe den Verdacht, dass vielleicht sogar mehr Ertrag rauskommen könnte, da sie jetzt wohl bestimmt mehr Platz haben als zuvor.

Meiner Recherche nach, sollte man mit der Ernte warten, bis das Grün von selbst verwelkt. Hab ich gemacht. irgendwann habe ich das oberirdische Laub entfernt. Ehrlich gesagt hatte ich ein bischen gedacht, dass ich dann ausversehen die Kartoffeln mit ausreißen könnte, aber das Laub ist einfach abgegangen. So stand der eine Kübel ne ganze Weile, noch mit den Kartoffeln im Boden, aber ohne Laub.
Gestern morgen habe ich dann beschlossen zu ernten. Die Erde war schön trocken und locker, ich konnte also wunderbar mit den Händen durchstreifen. Um es einfacher zu machen, habe ich mir Töpfe zu Hilfe geholt, um einen Teil der Erde abzunehmen.

Heute dann, wie gesagt, spontan der Gedanke, die übrigen Kartoffeln noch einzupflanzen. Sollte da wirklich noch was rauskommen, wäre das sicherlich ganz nett.

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