19 Dezember 2021

Der Garten 2021

 Im ersten Eintrag wurde meine Koexistenz mit meinem Garten mehr oder weniger beleuchtet. 

Als Ort der Erholung und Ruhe war meine Mi-nigarten aus dem Rennen. Aber dennoch so viel Arbeit für effektiv keinen Gegenwert war sehr frustrierend.

Dann kam Corona. Alle haben mit renovieren angefangen, man konnte zeitweise ja nirgends hingehen und ich habe mich der Idee des Gartens noch Mal angenähert. 

Im Sommer habe Stunden damit verbracht Unkraut zu jäten, zu vertikultieren etc. Danach sah der Garten etwas kahl aus. 



Der Garten am 3. Juni 2021



Dieses Mal nicht unter dem Gesichtspunkt des Erholungsgartens, sondern des Nutzgartens. 

Es gab bereits Marokkanische Minze und Liebstöckl in meinem Garten. Und wenn man ganz genau sein möchte gab es auch noch andere essbare Pflanzen, wie Löwenzahn, Vogelmiere und Gänseblümchen. Aber die sind größtenteils der Säuberung zum Opfer gefallen. Denn bevor ich irgendwas produktives im Garten angefangen habe, habe ich nämlich alle Unkräuter entfernt - das waren ziemlich viele Stunden, die ich investiert habe -, habe Sand auf Wiese und Beeten verteilt und anschließend eine etwa 5cm dicke Schicht neue Erde auf allen Beeten verteilt. Die Wiese habe ich zusätzlich mit so Nagelschuhen, die bei uns in der Garage lagen perforiert, habe neue Samen und Dünger ausgebracht.

Danach habe ich mir meine Lücken angesehen und gedacht, mit Blumen hast du eh kein Glück und angucken wirst du sie eh nicht, also warum nicht was Essbares Pflanzen? Ich hatte eine Kräuterspirale vorbereitet... sehr rudimentär. Aber die Steine halten leider nicht ohne Mörtel aufeinander, weshalb ich mir da wohl noch was neues überlegen muss.

Die Erkenntnis mit den blühenden Pflanzen kam, nachdem mir sowieso Glockenblumen wie auch Männertreu eingegangen sind 😅.

Jedenfalls habe ich dann erstmal ein paar Kräuter im naheliegenden Baumarkt gekauft. Dreierlei Thymian, Bohnenkraut, Blutampfer und Oregano. Wobei der Oregano auch ziemlich schnell verendet ist...

Die Thymiane stehen unter meinen Rosen, das Bohnenkraut ebenfalls. Der Oregano sollte in einem Terrakottatopf in dem extra angelegten Bienenhotel für Bienen, die Erdbauten anlegen etwas Schutz und ggf. Nahrung - naja, Ben Snack zumindest - bieten. Hat nicht so gut geklappt. 

Anschließend habe ich gezielt, wenn auch sehr enthusiastisch Kräuter online bestellt.

Zitronenmelisse, Rosmarin, Eberraute (Cola Kraut) Waldmeister, Zitronen Verbene, Salbei, griechischer Basilikum und Strauchbasilikum African Blue. 

Die Zitronen Verbene scheint sich bei mir einfach nicht wohl zu fühlen. Da sie angeblich stark wuchert, wollte ich sie nicht ins Beet setzen. Im Topf war sie aber sehr unglücklich. Ich habe sie zum Winter umgetopft, damit sie in die Wohnung kann. Ja, nicht die richtige Zeit zum umtopfen. ABER sie ist die ersten Wochen dann doch ein wenig ans Gedeihen gekommen. Ich hatte wirklich Hoffnung. Sie ist in wenigen Wochen mehr gewachsen als in den 3-4 Monaten im Sommer im Garten. Ich war hoffnungsvoll. Allerdings waren wohl in der guten Bio Gemüse Erde erst Pilzsporen und zusätzlich Larven der Trauerfliege 🤬. Ich schaue ihr eigentlich eher beim Sterben zu.

Der African Blue Strauchbasilikum hat mich am meisten überrascht. Der ist mehr oder weniger explodiert. Die Bienen und Hummeln fanden seine Blüten mega interessant, weshalb ich die Blüten erst Anfang November zurück geschnitten habe. Der Strauch hatte so viel Übergewicht durch die Blüten, dass ich ihn massiv stützen musste. 

Gleich daneben im Beet stand der griechische Basilikum. Der ist auch sehr gut gewachsen, allerdings hat der African Blue ihn glaube ich später etwas erdrückt. Bis ich ans schneiden kam, war der griechische eingegangen. Aber ich hatte schon gut von ihm geerntet um Pesto zuzubereiten.

Die Eberraute tut sich etwas schwer, sie kann sich nicht gut selbst halten und braucht Unterstützung. Mal sehen, wie sie den Winter verkraftet. Sie duftet hauptsächlich eher nach Zitrone und danach erst nach Cola. 

Der Waldmeister scheint seinen Platz unter dem Rhododendron zu lieben. Der gedeiht prächtig. Ich habe vorsorglich versucht Wurzelsperren zu installieren, aber allzu zuversichtlich ob ihrer Effektivität bin ich ehrlich gesagt nicht.

Der Salbei war etwas verhalten in seinem Wachstum, aber ich habe ihn zurück geschnitten und bin guter Dinge.

Der Rosmarin wächst langsam aber stetig. Dafür, dass er eine so zierliche Pflanze war, macht er sich gut. Ich habe ihn direkt unter meinem Schlafzimmerfenster gepflanzt, in der Hoffnung, dass die ätherischen Öle die Insekten ein wenig abschrecken. 

Die Zitronenmelisse sollte eigentlich hoch wachsen, allerdings will sie eher buschig wachsen. Ich hatte extra ein Stück Beet freigemacht im hinteren Teil, dafür mussten die Maiglöckchen weichen. Das Zeug ist ja auch wie die Pest, wird nur von den Traubenhyazinthen und der Herbstanemone und natürlich der Acker- bzw. Zaunwinde (Schlingpflanze) übertroffen. Das Wachstum ist wirklich gut, nur eben nicht in die Höhe, sondern mehr in die Breite. 

Nachträglich hatte ich dann einen Oregano geholt und ihn vor die beiden Basilikum Pflanzen gesetzt. Dem geht's eigentlich ganz gut. Wächst schön bodendeckend.

Die Glockenblumen habe ich gegen die essbare Lavendel Variante getauscht. Das Pflänzchen lebt noch, aber einen nennenswerten wuchs konnte ich nicht feststellen. 

Das Bienenhotel noch ohne die Pflanzen (10,12,2020)

Den Oregano im Bienenhotel habe ich gegen einen "normalen" Lavendel getauscht. Außerdem sitzt eine Etage höher eine Ziermyrrhe. Die hatte sehr viele kleine Blüten und hat die Farbgebung in meinem Garten zementiert auf blau-violett. Der einzige nennenswerte Ausreißer neben den weiß blühenden Minze und Oregano, sind die Löwenmäulchen, die meine Tante vor einiger Zeit gepflanzt hatte. Und die breiten sich auch aus ohne menschliches dazutun. Der normale Lavendel ist auch eher am überleben als am Gedeihen, was ich sehr schade finde.

Bei den dreierlei Thymian habe ich Gewürzthymian, Silbernen Thymian und Goldthymian mitgenommen. Der erste war wirklich als Küchenkraut gedacht, sie beiden anderen waren einfach hübsch. Der Gewürzthymian schlägt sich wacker. Der Silber Thymian tut sich wirklich schwer. Aber der Goldthymian gedeiht prächtig. Und er duftet ebenfalls kräftig nach Zitrone.

Das Bohnenkraut scheint seinen Standort ähnlich wie der Waldmeister super zu finden. Es wächst nämlich auch stark bodendeckend. 

Der Blutampfer schlägt sich wacker, aber sieht einfach immer schmächtig aus. Er hat auch schwer mit allerlei Läusen oder ähnlichen Viehchern zu kämpfen gehabt. Vielleicht war der Liebstöckl auch etwas zu stark wuchernd und hat dem kleinen Blutampfer zu viel Sonne geklaut? Wer weiß?

An tatsächlichem Gemüse habe ich nur zwei Mangold Pflanzen gesetzt. Die sind sehr gut gewachsen. Wirklich phänomenal. Eine Pflanze steht auch immer noch im Garten mit Blättern. Der ist wirklich hart im Nehmen. Allerdings fand ich ihn, als ich ihn gekauft habe einfach nur hübsch mit seinen bunten Stängeln, ich gebe es zu. 🙈

Die marokkanische Minze ist dank meiner Tante nicht nur auf eine Seite des Gartens beschränkt, demnächst treffen sich die Rizome wahrscheinlich unter der Wiese 😅. Aber die bekommt man einfach nicht kaputt. Meistens reiße ich die Rizome ziemlich unsanft aus der Erde, da sie sich massiv vermehrt. Heute würde ich sie nicht mehr einfach so in die Erde setzen... Jedenfalls werde ich eine der beiden Stellen wohl von der Minze befreien. So viel Minze kann ein Single Haushalt einfach nicht verbrauchen.

Der Liebstöckl säht sich jedes Jahr selbst aus, schätze ich. Aber er wächst kräftig auch mit Blattläusbefall ist er dieses Jahr gewachsen wie blöd. Dem kann. Man wahrscheinlich auch nichts antun um ihn zu töten. 

Neben massivem Unkraut jäten, Erde, Dünger und Pflanzen setzen habe ich auch bewusst an den heißen Tagen morgens nach der Arbeit den Garten gewässert. Gegen 5 Uhr morgens ist dafür die perfekte Zeit. Da ist meist der kühlste Zeitpunkt des Tages bzw der Nacht. Man unterschätzt ja gerne, wie lange es dauert, bis es wieder runterkühlt. Gleichzeitig kann man gut die Wohnung Stoßlüften, das gibt nicht nur frische Luft, sondern vor allem kühle Luft. Wenn man dann tagsüber noch durch Rollos oder andere Barrieren die Hitze raushalten kann, macht es das viel angenehmer in den eigenen 4 Wänden. Aber beim Gießen bewirkt es vor allem, im Gegensatz zum Gießen am Abend, dass mehr Wasser tatsächlich in die Erde gelangt, denn die warme Erde sorgt auch dafür, dass mehr Wasser verdunstet. Das wollen wir ja nicht.

Im Winter sah es dann so aus 

Gartenansicht 18. September 2021-

Demnächst dann ein Ausblick auf 2022, und was ich mir da überlegt habe ☺️

Hochbeetbewässerung mit Ollas (selbstgemacht)

 Letztes Jahr ist das erste (richtige) Hochbeet "eingezogen" und hat mir Tomaten, Paprika, Jalapeno usw. beschert.  Das hat so gut...